Ulla Haselstein, “Gertrude Stein und das amerikanische Gesetz der Serie” / “Gertrude Stein and the American Law of the Series”
Thursday, 21 June 2012, 19:00 CET
Hörsaal 1.101
Hegelplatz 2
10117 Berlin
GERMANY
With Ulrike Vedder
Sponsored by:
The Mosse Foundation
Fritz Thyssen Stiftung
Institut für deutsche Literatur
Humboldt University
Mosse Lectures
Description: Gertrude Stein ist als Sammlerin moderner Kunst und scharfzüngige Salondame bekannt, nicht aber als Schriftstellerin: wegen der Serialität ihrer literarischen Arbeiten gelten diese bis heute als unlesbar. Stein selbst hielt ihre Texte für ‚perfectly natural‘; sie machte den Satz »Rose is a rose is a rose is a rose« zu ihrem Markenzeichen und verwies zur Erklärung ihrer Texte auf den Film, die industrielle Serienfertigung und die amerikanische Kultur. Der Vortrag wird diesen Verweisen nachgehen und zeigen, dass die Autorin mit der Serialität unterschiedliche Darstellungsabsichten verfolgt, die in Steins Begriff der Moderne konvergieren.
Ulla Haselstein: ist Professorin für amerikanische Literatur am John F. Kennedy Institut für Nordamerikastudien an der FU Berlin, 2009 Forschungsprofessorin der Aby Warburg Gesellschaft in Hamburg, zahlreiche Publikationen zur modernen amerikanischen Literatur und Literaturtheorie, zu Bild-Text-Relationen und zum Holocaust, Monographien zum Thema Entziffernde Hermeneutik. Zum Begriff der Lektüre in der pychoanalytischen Theorie des Unbewußten (1991), Die Gabe der Zivilisation: Interkultureller Austausch und literarische Textpraxis in Amerika (2000), mithg. Sammelbände u.a. Cultural Transactions (mit B. Ostendorf, 2005), The Culture Power of Aesthetics in American Culture (mit K. Bennesch, 2007), The Pathos of Authenticity (mit A. Gross, M. Snyder-Körber, 2010, demnächst erscheint ein gemeinsam edierter Sammelband zum Thema The Cultural Career of Coolness.
Photo Credit: Niels Leiser for the Mosse Lectures