2016: Bruno Latour, “On a possible difference between Earth and the Globe”

Bruno Latour, “On a possible difference between Earth and the Globe”
Thursday, 12 May 2016, 19:00 CET
Kinosaal of Humboldt University
Unter den Linden 6
10117 Berlin
GERMANY

With Wolfgang Schäffner

Sponsored by:

The Mosse Foundation
Institut für deutsche Literatur
Humboldt University
Fritz Thyssen Stiftung
Mosse Lectures

Summer 2016 Mosse Lectures poster

Description: Die Moderne kann in mancherlei Hinsicht als Entwicklung definiert werden, die unsere boden-ständige Lebenswelt (le terroir) im Horizont der Globalisierung (le globe) öffnet. Mit dieser Entwicklung kennzeichnen wir Vorstellungen des Progressiven und des Reaktionären. Dabei erscheint die Utopie des globalen Fortschritts zunehmend als fragwürdig; ebenso utopisch ist aber auch die Mimikry an dem, was einst als in Grund und Boden gefestigt galt und unsere Aufmerksamkeit noch einmal auf sich zieht. Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, politisch an Orientierung zu gewinnen: durch die Annahme eines dritten Pols, den der Erde selbst, unseres Planeten. Und dies sowohl im Unterschied zu jenem »alten Land« wie auch zur Modernisierung im globalen Maßstab. In diesem Vortrag sollen einige der Ansätze von Wissenschaftlern, Künstlern, politischen Aktivisten und Philosophen besprochen werden, welche die hier skizzierte Dreieckskonstellation vorsehen.

Bruno Latour: ist Professor für Soziologie am Institut d´Études des Politiques in Paris und Direktor des dortigen Media-Labs, Autor maßgeblicher anthropologischer, soziologischer und wissenschaftsgeschichtlicher Werke, Begründer der Akteur-Netzwerk-Theorie; Kurator von Ausstellungen u.a. am ZKM Karlsruhe: »Iconoclash« (2002), »Rest Modernity« (2016), Albertus-Magnus-Professur an der Universität Köln (2015); ins Deutsche übersetzte Monographien u.a. »Wir sind nie modern gewesen« (1995, Neuauflage 2008), »Das Parlament der Dinge« (2001, Neuauflage 2009), »Die Hoffnung der Pandora« (2002), »Existenzweisen. Eine Anthropologie der Moderne« (2014)

Photo credit: Niels Leiser for the Mosse Lectures