2015: Stefan Weidner and Christoph Peters, “Hin und weg. Wie und warum bekehren sich Europäer zum Islam” / “There and Away: How and Why do Europeans Convert to Islam”

2015: Stefan Weidner and Christoph Peters, “Hin und weg. Wie und warum bekehren sich Europäer zum Islam” / “There and Away: How and Why do Europeans Convert to Islam”
Thursday, 28 June 2015, 19:00 CET
Senatssaal of Humboldt University
Unter den Linden 6
10117 Berlin
GERMANY

With Elisabeth Wagner

Sponsored by:

The Mosse Foundation
Institut für deutsche Literatur
Humboldt University
Fritz Thyssen Stiftung
Mosse Lectures

Mosse lectures poster for Summer 2015

Description: Eine der spannendsten intellektuellen Biographien des zwanzigsten Jahrhunderts erschließt sich in ihrer ganzen Bedeutung erst angesichts der Kulturkämpfe der Gegenwart: Leopold Weiss alias Mohammed Asad, aus einer Familie Galizischer Rabbiner stammend, wandelte sich vom anti-zionistischen Journalisten zum ersten modernen Salafisten und schließlich zum Vordenker einer Vereinbarkeit von Scharia und Demokratie. Ausgehend von Asads Werdegang und Schriften entdeckt Stefan Weidner in den verhärteten Fronten unserer Islamdebatten einige nie gehörte Argumente.

Von großen Teilen der Öffentlichkeit im Westen wird der Islam gegenwärtig mit Irrationalismus und exzessiver Gewalt gleichgesetzt. In den meisten Fällen ist das Erstarken religiös verbrämter Terrorgruppen jedoch vor allem Symptom für die umfassende politische Krise im Nahen und mittleren Osten und keineswegs eine Rückkehr zur ursprünglichen Gestalt dieser Religion. Christoph Peters versucht mit einem anderen Blick auf die islamischen Quellen zu zeigen, dass der Islam gerade auch für Menschen im Westen, die auf der Suche nach Gott und einer im Alltag verankerten Spiritualität sind, interessante Alternativen bereithält.

Stefan Weidner: lebt als freier Autor und Übersetzer in Köln, seit 2001 Chefredakteur der vom Goethe-Institut für den Dialog mit der islamischen Welt herausgegebenen Kulturzeitschrift Fikrun wa Fann / Art & Thought, die auf Arabisch, Englisch und Persisch erscheint; Übersetzungen aus dem Arabischen (Die Farbe der Ferne. Moderne arabische Lyrik, 2000); Essays und Literaturkritik (gesammelt in: Erlesener Orient, 2004) mit dem Schwerpunkt islamische Welt. Der »erzählte Essay« Mohammedanische Versuchungen wurde mit dem Clemens-Brentano-Preis ausgezeichnet, Paul Scheerbart-Preis (2014); Arbeit an einer neuen Koran-Übersetzung; weitere Publikationen: Fes. Sieben Umkreisungen (2006), Manual für den Kampf der Kulturen. Warum der Islam eine Herausforderung ist (2009); Aufbruch in die Vernunft. Islamdebatten und islamische Welt (2011).

Christoph Peters: Malerei-Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe, 1993 als Meisterschüler. Seit 2000 freier Schriftsteller und Zeichner in Berlin, zahlreiche Auszeichnungen u.a. mit dem aspekte-Literaturpreis und dem Düsseldorfer Literaturpreis; Poetik-Dozenturen an den Universitäten in Mainz (2004), Tübingen (zusammen mit Kiran Nagarkar, 2008, publiziert unter dem Titel Traumbilder des Schreibens) und Paderborn (2014); Autor zahlreicher Romane, Erzählungsbände und Essays, u.a. Stadt Land Fluß (1999), Das Tuch aus Nacht (2003), Ein Zimmer im Haus des Krieges (2006), Sven Hofestedt sucht Geld für Erleuchtung. Geschichten (2010), Wir in Kahlenbeck (2012); 2014 ist der Roman Herr Yamashiro bevorzugt Kartoffeln erschienen.

Photo credit: Niels Leiser for the Mosse Lectures