Guy Stroumsa, “Beyond Utopia: Avatars of the Promised Land”
Thursday, 22 November 2012, 19:00 CET
Senatssaal of Humboldt University
Unter den Linden 6
10117 Berlin
GERMANY
With Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Markschies (HU Berlin) and Klaus Scherpe
Sponsored by:
The Mosse Foundation
Fritz Thyssen Stiftung
Institut für deutsche Literatur
Humboldt University
Mosse Lectures
Description: Die Vorstellung vom »Gelobten Land« hat ihren Ursprung in Gottes Versprechungen an Abraham im Buch Genesis, dann in den Büchern der Propheten Israels bis zu dem Brief an die Hebräer. Das »Gelobte Land« spielt in der Spätantike eine wichtige Rolle für die eschatologischen Erwartungen von Juden und Christen und findet in einigen Passagen des Koran einen Widerhall. Allerdings finden wir bei Juden, Christen und Moslems sehr unterschiedliche Konzepte des »Gelobten Landes«. Im Gang der Geschichte haben sich diese Konzepte unterschiedlich, aber doch stets im Zusammenhang herausgebildet: Messianismus, Eschatologie der Präsenz, Wiederkehr im Himmel oder auf Erden. Das Zusammenspiel von religiösen Vorstellungen der abrahamitischen Religionen und die Wiederbelegung alter Träume geben in der Moderne den Hintergrund ab für Bestrebungen, ein »Gelobtes Land« als politisches Projekt wiederzugewinnen. In diesem Vortrag wird der Versuch unternommen, die komplexen Beziehungen zwischen dem Transfer religiöser Ideen und der historischen Entwicklung politischer Konzepte zu erhellen.
Guy Stroumsa: Professor für Vergleichende Religionsgeschichte an der Hebrew University, Jerusalem, und für die Abrahamitischen Religionen in Oxford; Forschungen zur Religionsgeschichte der mediterranen Welt in der Spätantike, Gnosis, vergleichende Studien zur Geschichte des Juden- und Christentums; neuere Veröffentlichungen: Hidden Wisdom: Esoteric Traditions and the Roots of Christian Mysticism (2. Aufl. 2005), The End of Sacrifice: Religious Transformations in Late Antiquity (aus dem Französischen, 2009), A New Science.The Discovery of Religion in the Age of Reason (2010).
Christoph Markschies: Professor für Ältere Kirchengeschichte an der HU, Ehrendoktorate und zahlreiche Mitgliedschaften in Akademien und Wissenschaftsorganisationen, Präsident der HU 2006-2010, seit 2012 Vizepräsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie, Träger des Leibniz-Preises; vielfältige Forschungen zur antiken Religionsgeschichte, zur Gnosis; neuere Veröffentlichungen: Kaiserzeitliche antike christliche Theologie und ihre Institutionen (2007), Gnosis und Christentum (2009), hg. mit Johannes Zachhuber: Die Welt als Bild (2008), Wertsachen (2010), Zur Freiheit befreit (2011).
Photo Credit: Niels Leiser for the Mosse Lectures