2011: Jon Rose, “Playing Music of Fences: The Sound of Politics, Social Control, Economic Exploitation, and History”

Jon Rose, “Playing Music of Fences: The Sound of Politics, Social Control, Economic Exploitation, and History”
Thursday, 26 May 2011, 19:00 CET
Senatssaal of Humboldt University
Under den Linden 6, 1. Stock
10117 Berlin
GERMANY

With Ulrike Vedder

Sponsored by:

The Mosse Foundation
Fritz Thyssen Stiftung
Gerda Henkel Stiftung
Institut für deutsche Literatur
Humboldt University
Mosse Lectures

Summer 2011 Mosse Lectures poster, Humboldt University

Jon Rose: „Grenzzäune“,sagt Jon Rose, „sind perfekte Metaphern für jede Art von menschlichen Unternehmungen, von Widersprüchen, Unglücksfällen, von menschlicher Hybris. An ihnen zeigt sich die Polarität von Mensch und Natur, Zivilisation und Wildnis. An Grenzzäunen entzündet sich die Lust an Entdeckungen, der Wunsch nach Kontrolle und die Gier nach Ausbeutung von natürlichen Ressourcen.“ An Grenzzäunen haben sich auch Jon Rose’ musikalische Erfindungen und Improvisationskünste entzündet. Mit denen aus der Violine entwickelten Streichinstrumenten entlockt und verstärkt er einen den Zaunanlagen eigenen Klang und setzt in diesem seltsamen als körperlich empfundenen musikalischen Erlebnis eine emotionale Intensität frei, in der die konfliktreiche Geschichte eines Kontinents, eines Landes oder einer Region anklingt. In seiner Mosse-Lecture wird Jon Rose, begleitet von Klangbeispielen und Videos, sein seit 1983 in den australischen Grenzgebieten der Aborigines entstandenes „Great Fences Project“ vorstellen, das er seitdem für die Grenzanlagen in den Palästinensergebieten, an der Grenze der USA zu Mexico und demnächst an der Demarkationslinie beider Korea fortführt.

Im Umfeld einer experimentellen, improvisierten und interaktiven Soundart hat Jon Rose seit den 1980er Jahren seine Installationen und Performances („The Relative Violin“) weltweit auf Musikfestivals und an prominenten Musikhochschulen vorgestellt. In Zusammenarbeit mit vielen namhaften Interpreten, z.B. dem Kronos Quartet, haben sich seine Unternehmungen nach verschiedenen Anlässen, nicht zuletzt mit der Absicht der politischen Intervention des Künstlers im Grenzgebiet, immer weiter verzweigt. Zu seinen Auszeichnungen, auch in Deutschland, gehört der renommierte Karl-Scuka-Preis für Radiokunst des Südwestfunks. In Berlin ist er mehrmals in Veranstaltungen der MärzMusik aufgetreten.

Photo Credit: Niels Leiser for the Mosse Lectures